Ich kann es einfach nicht oft genug erwähnen, wie wertvoll essbare Wildpflanzen für uns sind!
Gehen wir mal ein paar tausend Jahre zurück, was im Verglich zur Geschichte der Erde nur ein Wimpernschlag ist und schauen uns an, was die Menschen da gegessen haben. Jedenfalls nicht die Fertigpizza aus dem Supermarkt.
Ja, es wurde auch gejagt, aber Du glaubst doch nicht, dass wirklich täglich etwas erbeutet wurde? Die meiste Zeit ernährte sich der Mensch von Wurzeln, Früchten und essbaren Wildpflanzen.
Da erstaunt es auch gar nicht, dass die Melde schon in der griechischen Mythologie Erwähnung findet: Persephone, die Tochter von Demeter und Zeus wurde von Hades entführt und in die Unterwelt gebracht. Während ihrer Zeit in der Unterwelt soll sie Melde als Nahrung gegessen haben. Melde wurde daher als Pflanze der Unterwelt betrachtet und hatte die symbolische Bedeutung für Tod und Wiedergeburt.
Melde als Medizin?
Schon im Mittelalter wurde die Melde häufig in der Volksmedizin verwendet. Man glaubte, dass sie heilende Kräfte habe und bei verschiedenen Krankheiten helfe. Besonders in Deutschland und Skandinavien wurden ihr heilende Eigenschaften bei Hautkrankheiten und Verdauungsbeschwerden zugeschrieben.
Besonders gut gefällt mir die Symbolik der Melde in einigen Volksmärchen aus dem Mittelmeerraum. Dort wird die Melde als eine magische Pflanze dargestellt. Es gibt Geschichten, in denen Helden Melde verwenden, um Zaubersprüche zu brechen oder um sich vor bösen Geistern zu schützen.
Doch was genau steckt drin in der Melde?
Melde wird auch weißer Gänsefuß, wilder Spinat oder Baumspinat genannt und gehört zur Familie der Gänsefußgewächse. Die Melde ist ein klassisches Ackerbegleitkraut, da sie sich selbst aussäht. Die Pflanze enthält reichlich Kalium, Zink, Phosphor und Eisen.
Kalium ist im inneren der Zellen am häufigsten vertreten und ist im Wechselspiel mit Natron die Voraussetzung dafür, dass ein Reiz weitergeleitet werden kann. Gemeinsam mit Vitamin C fördert es die Knochenbildung.
Phosphor ist ein wichtiger Bestandteil der Knochen, liefert dem Körper Kraft und Energie und ist Hauptbestandteil einer jeden Zellmembran. Es ist nahezu an allen Reaktionen im Körper beteiligt.
Eisen wird zur Bildung von Hämoglobin benötigt, steigert die Widerstandskraft gegen Krankheiten und beugt Erschöpfungszuständen vor. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle beim Aufbau verschiedener Hormone, wie der Synthese der Schilddrüsenhormone und kann die Fruchtbarkeit erhöhen.
Zink spielt eine wesentliche Rolle bei der Eizellreifung und Spermienbildung, beeinflusst die Produktion der Geschlechtshormone und ist ein Baustein und Aktivator von mehr als 200 Enzymen.
Vitamin C ist sogar 18 mal mehr enthalten, als in normalem Kopfsalat.
Diese Pflanze eignet sich wunderbar für milde Gemüsegerichte, wie zum Beispiel Baumspinat-Gemüse.
Zutaten:
1 Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
Blätter und Triebspitzen der Melde
Salz, Pfeffer
1 Schuss Sahne
Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch fein würfeln und im Öl andünsten.
Die Blätter waschen, klein schneiden und hinzugeben und zugedeckt etwas zusammenfallen lassen. Mit der Sahne ablöschen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Auch eine Quiche lässt sich mit der Melde wunderbar herstellen.
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